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Johannes Zang - Journalist, Referent und Reiseleiter

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Johannes Zang - Journalist, Referent und Reiseleiter

Johannes Zang - Journalist, Referent und Reiseleiter

Beiträge zum Nahostkonflikt
Von 2005 bis 2008 habe ich aus Jerusalem für über ein Dutzend deutschsprachiger Tages- und Wochenzeitungen und Magazine berichtet. Nach wie vor bin ich journalistisch tätig und bereise Israel und Palästina zu Recherchezwecken mehrmals jährlich.
Eine Auswahl
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Jenseits der Menschenrechte

Vorabdruck. Dimensionen eines entgrenzten Krieges. Israels Feldzug gegen die Hamas

Von Johannes Zang

In diesen Tagen erscheint im Kölner Papy-Rossa-Verlag von Johannes Zang das Buch »Kein Land in Sicht? Gaza zwischen Besatzung, Blockade und Krieg«. Wir veröffentlichen daraus redaktionell leicht gekürzt und mit freundlicher Genehmigung von Autor und Verlag das Nachwort.(jW)

Als ich 2006 den Direktor des palästinensischen Menschenrechtszentrums PCHR, Raji Sourani (selbst schon Häftling und Folteropfer in Israel), zur israelischen Militäroperation »Sommerregen« in Gaza-Stadt befragte ...

WEITERLESEN auf junge Welt, 15.7.2024, S. 12 https://www.jungewelt.de/artikel/479434.israel-pal%C3%A4stina-jenseits-der-menschenrechte.html?sstr=Zang

“Man schützt Israel, indem man Gaza befriedet”

Interview mit einem Palästinenser und einem Israeli

Der Israeli Rotem Levin und der Palästinenser Osama Iliwat setzen sich in einer NGO für die friedliche Koexistenz beider Völker ein. Sie sind überzeugt, dass nur Gewaltlosigkeit Frieden bringen kann. Niemand ist frei und sicher, solange der andere nicht frei und sicher ist. „Traumatisierte Menschen brauchen keine Waffen“, sagt Levin, gerichtet an den Westen.

erschienen auf ethik-heute.org am 18.12.23

weiterlesen unter: https://ethik-heute.org/man-schuetzt-israel-indem-man-gaza-befriedet/

»Kritik an Israels Politik ist kein Antisemitismus«

Israelis und Palästinenser zusammen aktiv für Dialog und Versöhnung. Ein Gespräch mit Rotem Levin und Osama Eliwat

Interview: Johannes Zang

siehe:

https://www.jungewelt.de/artikel/465161.combatants-for-peace-kritik-an-israels-politik-ist-kein-antisemitismus.html?sstr=Osama

„Uns hält man nicht auf. Keiner kann uns stoppen.“

Zustand und Aufbruch der israelischen Friedensbewegung

von Johannes Zang

Nach über zwanzig Jahren effektivem Stillstand und massiven Hindernissen durch rechtskonservative Regierungen steht die Frage zu beantworten: Wie steht die Friedensbewegung in Israel 2023 da? Doch um diese Bewegung und ihre Ziele, Hoffnungen und Scheitern besser in Kontext zu setzen und auch um zu verstehen, weshalb die heutige Friedensbewegung in Israel derart geschwächt dasteht, bedarf es einer kurzen Geschichte der Friedensbewegung.

WEITERLESEN unter https://wissenschaft-und-frieden.de/allgemein/zang-zustand-der-israelischen-friedensbewegung/

Erschwerte Friedensarbeit

Israel: Regierung unterbindet Versöhnungspädagogik an Schulen. »Elternkreis« will dennoch weitermachen

9.9.2023

»Steht dem Parents Circle bei! Israelische Schüler haben das Recht auf Friedenserziehung« So heißt eine kürzlich lancierte Petition der New Yorker Nichtregierungsorganisation Partners for Progressive Israel. Sie unterstützt den Parents Circle (Elternkreis) in Israel/Palästina, eine Gruppe von etwa 700 Israelis und Palästinensern, die alle im Nahostkonflikt Angehörige verloren haben. Seit 20 Jahren haben jeweils zwei von ihnen – ein Israeli und ein Palästinenser – Oberstufenschülern ihre Leidensgeschichte und ihren Weg in die Versöhnungsarbeit geschildert. 261mal sprachen sie im vergangenen Jahr in israelischen Schulen (Palästina: 20mal). Damit ist es vorerst vorbei – auf israelischer Seite.

Weiterlesen unter: https://www.jungewelt.de/artikel/458634.nahostkonflikt-erschwerte-friedensarbeit.html?sstr=Avnery

Israelische Reservisten boykottieren ihren Dienst (26.4.23)

Kampf für die Demokratie in Israel

Die israelische Armee soll den Staat Israel schützen und ist bekannt für ihr brachiales Vorgehen in den besetzten Gebieten. Doch in der Armee regen sich auch Stimmen, die für Demokratie und Menschenrechte einstehen. So boykottierten Reservisten im Frühjahr 2023 den Dienst, um gegen die Justizreform zu protestieren.

„Die wirkungsvollste Maßnahme, die ich ergreifen kann, ist mitzuprotestieren, anstatt mich zu meiner Fliegerstaffel aufzumachen“, sagte ein Israeli Mitte März 2023 gegenüber den Medien. Er war einer von über 250 Reservisten der Luftwaffe, die ankündigten, bei Übungen nicht zu erscheinen.

Tage zuvor hatten bereits 650 Reservisten aus Aufklärungs- und Geheimdiensteinheiten dem Verteidigungsminister und dem Oberbefehlshaber ihren Dienstboykott angesichts der geplanten Justizreform der Ende 2022 gewählten rechts-religiösen Regierung erklärt. Circa 50.000 Gleichgesinnte sollen außerdem in WhatsApp-Gruppen wie “Brothers in Arms” oder “Sisters in Arms” organisiert sein.

weiter unter: https://ethik-heute.org/israelische-reservisten-boykottieren-ihren-dienst/

Palästinensern Hoffnung und Sicherheit geben: 20 Jahre EAPPI in Israel u. Palästina

Noch nie fühlten sich die Palästinenser unsicherer als heute, die israelische Politik wird immer rigider. Der Ökumenische Rat der Kirchen schickt im Rahmen seines Projekts “EAPPI” Friedensaktivisten ins Westjordanland, um die Palästinenser auf täglichen Wegen zu begleiten. Ein Bericht von Johannes Zang.

Besetztes West-Jordanland: Israels Militärbesatzung wird im Juni 56 Jahre alt. Zwei, wenn nicht drei Generationen von mittlerweile fünf Millionen Palästinensern kennen nichts als Unfreiheit und Abhängigkeit in fast allen Belangen von der Besatzungsmacht Israel.

Ob Bewegungsfreiheit von Palästina nach Israel oder selbst innerhalb des palästinensischen West-Jordanlandes, Export oder Import, ob Familienzusammenführung eines Palästinensers mit seiner ausländischen Ehefrau oder Baugenehmigungen – alles bedarf israelischer Zustimmung. Und die wird meist verweigert.

Dazu erleben Palästinenser fast jede Nacht Razzien, auch mit Toten, Verletzten, Verhafteten – zunehmend sind auch Kinder und Jugendliche betroffen. Israelische Soldaten und Grenzpolizisten töteten in 2022 im West-Jordanland und in Ost-Jerusalem 146 Palästinenser, 34 Kinder und Jugendliche – die höchste Zahl seit 2004 – so lauten die Angaben der Menschenrechtsorganisation B´Tselem; palästinensische Quellen nennen noch höhere Zahlen. Zehn Israelis, mehrheitlich Zivilisten, wurden laut B´Tselem von Palästinensern im West-Jordanland 2022 getötet.

Den seit 1882 gärenden Konflikt wird wohl die Anfang 2023 gewählte ultra-nationalistische, ultraorthodox-religiöse, siedlerfreundliche Regierung weiter anheizen und befeuern.

Noch nie fühlten sich Palästinenser so unsicher

2022 nahm auch die Gewalt seitens jüdischer Siedler im West-Jordanland zu. Die UN-Agentur OCHA verzeichnete fast eine Verdopplung der Angriffe von Siedlern auf 849 im Vergleich zum Vorfahr.

Mal hindern radikale Siedler palästinensische Bauern bei der Olivenernte, stehlen die Früchte oder verprügeln die Pflücker, mal vergiften sie Brunnen oder Schafe. Traktoren, Geräte und Werkzeuge wurden wiederholt beschädigt oder gestohlen, Häuser beschmiert oder in Brand gesetzt.

EAPPI-Einsatz in Hebron: Stadtführung für Pilger. Foto: Zang

Noch nie haben sich Palästinenser so unsicher gefühlt wie heute – gerade Kinder, die auf dem Schulweg an jüdischen Siedlungen vorbeigehen müssen. Versuche, Hilfe vom israelischen Militär zu erhalten, sind nicht nur fehlgeschlagen, sondern „in vielen Fällen ist es sogar die Armee selbst, die schikaniert, drangsaliert und Unsicherheit für Schüler und Lehrer erzeugt,“ beklagt Marianne Ejdersten vom Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK).

Vor genau 20 Jahren startete der ÖRK die Initiative EAPPI – und zwar aufgrund eines Appells Jerusalemer Kirchenoberhäupter. Die Idee ist, dass ausländische, ehrenamtliche Friedensaktivisten – genannt EAs – Palästinenser begleiten, z.B. auf dem Schulweg oder bei der Ernte.

Weiterlesen unter https://ethik-heute.org/palaestinensern-hoffnung-und-sicherheit-geben/

erschienen am 31.1.2023 auf Netzwerk Ethik Heute, Online-Magazin für Ethik und Achtsamkeit

Verhindern, dass weitere Menschen sterben

Die Versöhnungskreise vom Parents Circle

Den Schmerz als Verbündeten sehen, darauf beruht die Arbeit des Parents Circle in Israel. Eltern – Palestinenser und Israelis -, die Kinder durch Gewalt verloren haben, treffen sich, um ihre leidvollen Erfahrungen zu teilen und einander zuzuhören. Mit ihrem Engagement tragen sie bei zu einem Leben ohne Gewalt. Johannes Zang stellt das Friedens- und Versöhnungsprojekt vor.

„Dieser arabische Terrorist zu meiner Rechten, Bassam `Aramin, ist mein teuerster, liebster Bruder.” So augenzwinkernd-lächelnd pflegt Rami Elhanan ...

Weiterlesen unter: https://ethik-heute.org/verhindern-dass-weitere-menschen-sterben/

Siedeln auf besetztem Land

Religiöse Berufung, die Unterdrückung und Gewalt befördert. Kolonisierung zerstört Lebensgrundlage für Palästinenser im Westjordanland

August 2022, Via Dolorosa, muslimisches Viertel, Altstadt Jerusalem. Die 20köpfige Reisegruppe aus Unterfranken ist irritiert. Gerade hat sie sich bei Pizza Basti auf der Terrasse niedergelassen, nun bittet der palästinensische Wirt trotz besten Wetters hinein. So ohne weiteres will sie ihre Topplätze jedoch nicht räumen. Nach einem Vieraugengespräch zwischen Besitzer und Reiseleiter erklärt letzterer, dass gleich der monatliche Umzug von Siedlern vorbeiziehen werde. Ratsam sei es da, sich nach drinnen zu verziehen, die Gruppe reagiert verständnisvoll. Der Wirt schließt die Metallverschläge und die sonst immer offene Restauranttür.

IN: Junge Welt, 19.11.2022, WEITERLESEN unter https://www.jungewelt.de/artikel/439108.pal%C3%A4stina-siedeln-auf-besetztem-land.html

712 Kilometer lang und fast dreimal so hoch wie die Berliner Mauer

Vor 20 Jahren: Baubeginn der israelischen Barriere mit den vielen Namen

Bei Jenin, besetztes palästinensisches West-Jordanland. Hiam Ghanemah würde gerne wie einst ihr Großvater Weizen, Gerste und die Hülsenfrucht Alfalfa anbauen. „Aber wir bauen kein Gemüse mehr an – wegen der Barriere und all den Vorschriften des (israelischen) Militärs“, erklärt die junge Palästinenserin. Denn das geerbte Stück Land von 25 Dunam (ca. 2,5 Hektar) liegt westlich der Barriere, die für Palästinenser und viele im israelischen Friedenslager ein Landraub- oder Apartheidwall ist und für John Dugard, UN-Sonderbeauftragter für Menschenrechte, die „Annektierungsmauer.“

2016 besaß Ghanemah eine Zweijahres-Genehmigung („Permit“), die es ihr erlaubte, ihr Land durch eines der 84 landwirtschaftlichen Tore zu erreichen. Plötzlich erhielt sie das Permit nur noch zur Olivenernte.

Weiterlesen unter Pressenza - International Press Agency, 25.7.22:

https://www.pressenza.com/de/2022/07/712-kilometer-lang-und-fast-dreimal-so-hoch-wie-die-berliner-mauer/

Für die Menschen in Jesu Heimat

Mehrere Millionen Euro erbrachte die jährliche weltweite Heiliglandkollekte, bevor der Erlös durch Corona drastisch zurückging. Die Christen in der Heimat Jesu brauchen das Geld aber dringend. Nun, nach dem Abflauen der Pandemie, hoffen sie wieder auf reichlichere Unterstützung.

Gerade einmal zwei Prozent der Menschen in Israel bekennen sich zum Christentum. In den palästinensischen Gebieten ist der Anteil noch geringer.

Weiterlesen unter: https://www.bildpost.de/Im-Blickpunkt/Fuer-die-Menschen-in-Jesu-Heimat-Dienstag-05.-April-2022-16-11-00?k=__Corona__Heiliges%20Land__Spenden

Neue Bildpost: 5.4.2022

Die 39 Verbote des Schabbat

Da saßen sie: die religiösen Familien – schwitzend und leidend. Sie hatten vergessen, vor Sabbatbeginn die Klimaanlage im Speisesaal einzuschalten. Nun war das verboten. Einer schlug vor, den deutschen Freiwilligen Jochanan zu holen. Der, als „Goi“ (Nichtjude), dürfte doch den Schalter betätigen. Gesagt getan. Alle atmeten auf in Ma’ale Efraim, einer jüdischen Schule mit Gästehaus, und sahen dem restlichen Sommertag erleichtert entgegen. Das erzählt ­Jochanan unserer Zeitung.

Weiterlesen unter: aus: Neue Bildpost, 20.1.2022

Israelische-organisation-save-a-childs-heart-besteht-seit-25-jahren

Eine israelische Organisation hat sich der Rettung herzkranker Kinder verschrieben. Ihre Mitarbeiter operieren auch kleine Patienten aus Ländern, die keine Beziehung zu Israel haben. In diesem Jahr feiert sie ihr 25-jähriges Bestehen.

„Ihr gabt mir Hoffnung, ihr habt mein Kind gerettet und mich dazu.“ Mit diesen Worten dankte die Mutter des herzkranken Hussan aus Usbekistan dem israelischen Team von Save A Child's Heart (SACH). Seit genau 25 Jahren schenken israelische Kardiologen und Krankenschwestern Lebenszeit, Hoffnung und Freude – weltweit. Der englische Name bedeutet: „Rettet das Herz eines Kindes.“

weiterlesen unter: Israelnetz, siehe https://www.israelnetz.com/gesellschaft-kultur/gesellschaft/2021/10/26/israelische-organisation-save-a-childs-heart-besteht-seit-25-jahren/

Das jüdische Schmitta-Jahr hat begonnen Ruhen sollst du alle sieben Jahre: Das jüdische Schmitta-Jahr hat begonnen.

Alle sieben Jahre könnte die Landwirtschaft ein zartes Band zwischen den Konfliktparteien knüpfen – zwischen israelischen Juden und Palästinensern der besetzten Gebiete. Grund: das Gebot des Brach- oder Schmitta-Jahres. Das Buch Exodus gebietet: „Sechs Jahre kannst du in deinem Land säen und die Ernte einbringen; im siebten sollst du es brach liegen lassen und nicht bestellen. Die Armen in deinem Volk sollen davon essen, den Rest mögen die Tiere des Feldes fressen. Das Gleiche sollst du mit deinem Weinberg und deinen Ölbäumen tun.” Auch in den Büchern Levitikus und Deuternomium steht diese Mitzva (hebr. Gebot).


weiter auf https://www.die-tagespost.de/gesellschaft/aus-aller-welt/schwieriger-verzicht-art-221234

Überblick in der Verwirrung: Neuer Führer zur Grabes- und Auferstehungskirche erschienen

Liebe auf den ersten Blick ist es fast nie. Die Grabes- und Auferstehungskirche in Jerusalem ruft in Pilgern Vieles wach – Zuneigung, Bewunderung oder Ergriffensein jedoch eher selten. Verwirrung oder Enttäuschung empfinden dagegen viele nach dem ersten Besuch des Gotteshauses, das die orthodoxen Christen Anastasis – Auferstehung – nennen.

Dieser Eindruck ist mehreren Gründen geschuldet:der verwirrenden Architektur und vergeblichen Suche nach einem Bauplan; dem mitunter rücichtslosen Verhalten der diensthabenden Kleriker, dem leider ebenso respektlosen Gebaren mancher Touristen, die nur ihr Foto im Sinn haben und dem mitunter auch für Besucher spürbaren Misstrauen zwischen den fünf christlichen Denominationen, die Besitz- und Gottesdienstrechte in der Kirche haben. Der sechsten, der äthiopisch-orthodoxen Kirche ist ja nur das Kloster auf dem Dach mit zwei angrenzenden Kapellen geblieben. (...)

zum Weiterlesen siehe: KNA_OKI-2020-09-01.pdf erschienen in: KNA, Ökumenische Information, Nachrichten und Hintergründe aus der Christlichen Ökumene und dem Dialog der Religionen, 1.9.2020


Ein Ort nah am Himmel

Das Jordanische Königshaus sucht Investoren für die traditionelle Taufstelle Jesu. Geplant ist der größte Kirchenkomplex des Nahen Ostens - in einem islamisch geprägten Land.

Weiterlesen: 32_06.08.2020_DT.pdf erschienen in: Die Tagespost, 6.8.2020

EXKLUSIV-Interview: Beistand für Ausgegrenzte

Israelische Aktivistin Jessica Montell: Palästinenser sollen gleiche Rechte erhalten

JERUSALEM – Ob Jude, Muslim oder Christ: Der Staat Israel müsse jeden gleich und respektvoll behandeln, fordert Jessica Montell. Die 51-jährige Jüdin wurde in den USA geboren und wanderte 1991 nach Israel aus. Dort arbeitet sie als Menschenrechtsaktivistin. Seit zwei Jahren ist sie Geschäftsführerin von HaMoked. Die Organisation, die vom Hilfswerk Misereor unterstützt wird, bietet Palästinensern, die mit israelischen Behörden in Konflikt kommen, kostenlosen Rechtsbeistand. Im Interview spricht Montell über ihre Arbeit und ihre Überzeugungen.

zum Weiterlesen: https://www.bildpost.de/Im-Blickpunkt/Beistand-fuer-Ausgegrenzte-Montag-02.-Maerz-2020-08-19-00

erschienen in: Neue Bildpost, Nr. 9, 29.2./1.3.2020

Bethlehems Kinderkrippe: Ein Hoffnungslicht für die Schwächsten --- Dez. 2019

Ob gesund, behindert oder krank - in der "Crѐche" in Bethlehem finden Kinder einen Platz, die von niemandem sonst gewollt sind. Die Vinzentinerinnen und Mitarbeiter der Einrichtung leisten Erstaunliches - trotz der vielen Hürden durch die Regierung.


Von Johannes Zang | Bethlehem/West-Jordanland - 26.12.2019

Vorbei an Büschen und Blumen erreichen Übernachtungsgäste von "St. Vincent" in drei Minuten das im landestypischen weißen "Jerusalem-Stein" erbaute Gebäude. Beim Öffnen der Tür ertönen helle Kinderstimmen, ein Gemisch aus schrillem Quieken, Wortfetzen und Weinen. Beim Anblick der Besucher jubeln einige Kinder, manche strecken spontan die Hände in die Höhe, als wollten sie sagen: Nimm' mich hoch, trage mich! Auf den bunten Wänden finden sich Tierabbildungen und Szenen aus dem Kleinen Prinzen von Saint-Exupery. Auf dem gefliesten Boden laden Puppen, Bälle und Tretautos zum Spielen ein, auf einem Teppich liegen Teddybären und Kuscheltiere. Eine Statue zeigt Maria, die sich zu einem Kind hinunterbeugt. Sie verdeutlicht den Auftrag des Hauses: sich den Kleinen zuzuwenden.

Weiterlesen unter: https://www.katholisch.de/artikel/24030-bethlehems-kinderkrippe-ein-hoffnungslicht-fuer-die-schwaechsten

Bibi gegen Benny: Israel wählt neues Parlament

Wären israelische Parteien Karten, dann gliche die Parteienlandschaft einem Spiel, dem vor jeder Wahl neue Karten hinzugefügt, alte entnommen oder manche mit anderen zu neuen zusammengesetzt werden.
Benjamin "Benny" Gantz, bis 2015 Generalstabschef der Armee, ist erst seit Dezember 2018 in der Politik. Seine neue Partei Chossen le Israel (Stärke für Israel) schloss ...


LESEN SIE WEITER UNTER: Meine Kirchenzeitung, 12.9.19

https://www.meine-kirchenzeitung.de/c-eine-welt/bibi-gegen-benny_a15070

Jenseits des Jordans: Die Tagespost vom 24. April 2019

Bitte bussen Sie ein!“, ruft Khaled. Bereits am zweiten Reisetag hat der jordanische Reiseleiter die Herzen der deutschen Pilger erobert – auch wegen seines Humors und der Wortschöpfungen, die manchen auch nach dem zehnten Mal noch schmunzeln lassen. Einige knipsen ein letztes Mal den so genannten jordanischen Grand Canyon, andere genießen schweigend die grandiose Aussicht, wieder andere betrachten das, was die Wüstensöhne vom „Bedouin Lidl“ feilbieten: darunter Teppiche und Wandbehänge. Nun bewegt sich die 30-köpfige Gruppe aus dem Raum Passau von diesem Parkplatz-Einkaufs-Aussichtspunkt zum Bus. Khaled muss die Uhr im Auge behalten: Vor dem Bezug des nächsten Hotels in Wadi Mousa, dem Städtchen neben der UNESCO-Welterbestätte Petra stehen noch vier bis fünf Stunden Busfahrt über die uralte Königs- und später die autobahnähnliche Wüstenstraße.

Weiterlesen unter: https://www.die-tagespost.de/aus-aller-welt/reise/Jenseits-des-Jordan;art311,197583

16.4.2019: "Alle großen kirchlichen Ereignisse haben Ansätze von Volksfestcharakter"

Die Karwoche und Ostern im Heiligen Land

Wolfgang Schmidt ist Propst an der evangelischen Erlöserkirche in Jerusalem. Im Interview erzählt er von den Feierlichkeiten vor Ort in der Karwoche und an Ostern - und von den Problemen der Christen.

16.04.2019

https://www.evangelisch.de/inhalte/155677/16-04-2019/interview-mit-wolfgang-schmidt-evangelischer-propst-jerusalem-ueber-ostern-israel

1.4.2018: Mitteldeutsche Kirchenzeitungen

Keiner feiert Ostern spektakulärer

Parade der Armenier - am Lichtsamstag

In Jerusalem ist in diesen Tagen einiges los. Die israelische Polizei ist mit Sondereinheiten im Einsatz. Orthodoxe Christen begehen das Osterfest in ganz besonderer Weise.

Die Gläubigen schubsen und stoßen, wollen möglichst nah ans Heilige Grab. Manche stehen seit dem frühen Morgen hier, nicht wenige haben in der Kirche auf Hockern oder in Schlafsäcken übernachtet. Seit Stunden intonieren einheimische Christen unter Trommelbegleitung Choräle.

Nun bahnen sich Vertreter der Behörden dank Ellenbogengewalt einen Weg durch die Menge. Sie repräsentieren die römische Besatzungsmacht zur Zeit Jesu. So wie diese gemäß der Heiligen Schrift das Grab Jesu verschloss, verfahren nun die Gesandten des israelischen Staates. Mittels Wachs versiegeln sie das Grab, nachdem sie in diesem nach versteckten Anzündern wie etwa Streichhölzern gesucht haben. Betrug soll ausgeschlossen werden.

Weiterlesen unter:

www.mitteldeutsche-kirchenzeitungen.de/2018/04/01/...

Deutscher Autor Zang im "Kathpress"-Interview

Deutscher Autor Zang im "Kathpress"-Interview: Israel schießt sich mit diskriminierender Politik "klassisches Eigentor" - Aufruf an den Westen, Christen im Heiligen Land verstärkt zu unterstützen

Wien-Jerusalem, 29.06.2017 (KAP) Wenn die politische und gesellschaftliche Entwicklung in Israel und Palästina in ihrer derzeitigen Form anhält, dann könnte die einheimische palästinensische Christenheit bis 2040 so gut wie ausgestorben sein. Diese Sicht vertritt zumindest der deutsche Nahost-Experte und Autor Johannes Zang. Er erlebe bei den Christen vor Ort immer mehr Resignation, Mut- und Perspektivenlosigkeit, so Zang im "Kathpress"-Interview. Immer mehr würden in der Auswanderung die einzige Perspektive für ein Leben in Würde sehen. Der Hauptgrund sei die politische Situation, gefolgt von der hohen Arbeitslosigkeit und dem zunehmenden islamistischen Fundamentalismus unter der muslimischen Mehrheit Palästinas.

Zang äußerte sich gegenüber "Kathpress" anlässlich des Erscheinens seines neuen Buches "Begegnung mit Christen im Heiligen Land". Er untermauerte seine Prognose auch mit Zahlen. So seien in den vergangenen Jahren in den palästinensischen Gebieten 61 Prozent der armenisch-orthodoxen Gläubigen, 50 Prozent der syrisch-orthodoxen, 32 Prozent der griechisch-orthodoxen, 28 Prozent der römisch-katholischen, 15 Prozent der griechisch-katholischen und 8 Prozent der protestantischen Gläubigen auswanderten. Dramatisch sei beispielsweise auch die Situation in Bethlehem, wo einst die Mehrheit der Bevölkerung christlich war. Inzwischen seien es höchstens noch 20 Prozent.

Die Mehrheit der weltweit auf ca. 500.000 geschätzten palästinensischen Christen lebt längst in Europa, Nord- und Südamerika sowie in den Golfstaaten. Nur etwa 170.000 arabischsprachige Christen leben noch in ihrer angestammten Heimat; 120.000 in Israel, 50.000 im Westjordanland samt Ost-Jerusalem und ca. 1.000 im Gaza-Streifen.

Auch die arabischen Christen in Israel hätten mit Diskriminierung, Hürden und Schwierigkeiten zu kämpfen, so Zang. So würden sie bei der Vergabe von Ausbildungs- und Arbeitsplätzen oder der Kreditvergabe benachteiligt, selbiges gelte für den Wohnungsmarkt. Familienzusammenführungen mit Angehörigen aus dem Westjordanland oder Gaza seien unmöglich. Dazu komme, dass auch in Israel, vor allem im Großraum Jerusalem, der jüdische Fundamentalismus bzw. Extremismus gegen Christen zunehme.

Es sei ihm überhaupt nicht klar, so Zang, "weshalb Israel nicht bewusst ist, dass es sich mit dieser Politik ein klassisches Eigentor schießt", denn die Christen seien in der Regel gut ausgebildet und friedliebend. "Also genau diese Leute bräuchte man für einen demokratischen palästinensischen Staat", so Zang.

Freilich musste der Nahost-Experte zugleich einräumen, dass ein solcher Palästinenserstaat immer unwahrscheinlicher werde. Das Westjordanland sei durch die jüdischen Siedlungen, weitere Außenposten und militärische Sperrgebiete bereits so klein bzw. zerstückelt, dass das unter palästinensischer Hoheit stehende Gebiet einfach nicht lebensfähig wäre. Zang sprach von einem "vollkommen durchlöcherten Schweizer Käse".

Viele seiner christlichen Gesprächspartner in Palästina und Israel seien vom Westen, der Politik wie der Kirche, enttäuscht, berichtete der Nahost-Experte. "Wir haben genug von all den Lippenbekenntnissen", sei eine oft gehörte Bemerkung. Der Westen müsse viel mehr Druck ausüben, um Israel zu einem Umdenken zu bewegen.

"Combatants for Peace"

Man dürfe allerdings die Hoffnung nicht aufgeben, so Zang weiter gegenüber "Kathpress". Er verwies als positives Beispiel auf die Bewegung "Combatants for Peace", in der sich Israelis und Palästinenser gemeinsam in gewaltloser Form für eine friedliche Lösung des Nahostkonflikts einsetzen. Viele Mitglieder sind ehemalige Soldaten der israelischen Streitkräfte bzw. palästinensischer Milizen. Und er treffe auch immer wieder auf palästinensische Christen, die sich trotz aller Schwierigkeiten nicht unterkriegen ließen.

Zang will mit seinem neuen Buch den Christen im Heiligen Land eine Stimme geben. Er informiert über die vielen teilweise wenig bekannten Kirchen und christlichen Gemeinschaften im Heiligen Land (ca. 50) und gibt zudem einen schonungslosen Einblick in die Geschichte und aktuelle Situation der Christen vor Ort. Er ermutigt dazu, die verbliebenen Christen zu besuchen, mit ihnen ins Gespräch zu kommen, gemeinsam Gottesdienst zu feiern und sich auch über ihre vielen Sozial- und Bildungsinitiativen zu informieren. Dazu gibt es eine riesige Fülle von (Insider-)Tipps, Adressen und Kontaktpersonen.

Das Buch bleibt freilich nicht nur auf die Christen beschränkt, auch Begegnungsmöglichkeiten mit Drusen, Juden und Muslimen werden eröffnet. Nur so kann laut Zang auch die interreligiöse Realität des Heiligen Landes entsprechend abgebildet werden.

Auf die Zusammenarbeit der christlichen Kirchen angesprochen, meinte Zang im "Kathpress"-Interview, dass die täglich gelebte Ökumene gut funktioniere. Es gebe so gut wie keine christliche Familie, die nicht aufgrund von Heiraten aus Angehörigen unterschiedlicher Konfessionen besteht. Auch auf offizieller Ebene sei das Verhältnis in den vergangenen Jahren besser geworden, so Zang unter Berufung auf Kircheninsider.

(Johannes Zang: Begegnung mit Christen im Heiligen Land. Ihre Geschichte und ihr Alltag. Echter-Verlag 2017)

erschienen im Schneller-Magazin, 4 / 2016

Zang rezensiert regelmäßig Bücher für kirchliche Magazine

Unbequeme Fragen

Es passiert nicht viel in Amos Oz ́ Judas. Der seit Jahren als Kandidat für den Literaturnobelpreis genannte Israeli lässt in 51 Kapiteln ein halbes Dutzend jüdischer Israelis auftreten, sinnieren, diskutieren, und streiten: Schmuel Asch (und in Briefen: seine Familie), Atalja Abrabanel, Gershom Wald, Professor Gustav Jom-Tow Eisenschloss, Schealtiel Abrabanel und Sara de Toledo. Ihre Gespräche kreisen um Politik, aber auch um eigene Lebenswunden, ein Geheimnis oder eine persönliche Last.

Weiterlesen unter:

ems-online.org/fileadmin/user_upload/Medien/Zeitschriften/Schneller_Magazin

Dieser Apfel war vergiftet

Der Soziologe ­Moshe Zuckermann über Sicherheit als ideologischen Fetisch, Pragmatismus im Umgang mit der Hamas und die verlorene ­Friedensfähigkeit ­Israels.

Der Freitag, 2. April 2009

Der Freitag: Wie sollte der künftige israelische Premier Benjamin Netan­yahu mit der Hamas umgehen?

Moshe Zuckermann: Die Antwort darauf hat leider mehr mit Wunschdenken als mit realistischer Erwartung zu tun: Man sollte mit den führenden Politikern von Hamas pragmatisch umgehen. Das heißt, man sollte mit ihnen verhandeln, wo es nötig wird, denn man kann diese Organisation als Faktor im gesamtpalästinensischen Politgebilde schlechterdings nicht ignorieren. Schon gar nicht im Gaza-Streifen. Ob Benjamin Netanyahus rechtsradikale Koalition freilich dazu fähig ist, erscheint eher unwahrscheinlich.

Zur Begründung der Politik Israels gegenüber der Hamas heißt es immer: Wir möchten in Sicherheit leben. Können die Israelis eigentlich sehen, dass die Palästinenser in Unfreiheit leben?

Natürlich können sie das sehen, wenn sie es sehen wollen. Aber ob sie das wollen, ist schon wieder eine andere Frage. Denn auch Sicherheit kann unter Umständen zum ideologischen Fetisch geraten, bei dem man sich für die Unfreiheit der Anderen blind macht, weil man die Forderung nach Sicherheit zur leeren Worthülse hat verkommen lassen. Es kann eben keine Sicherheit für Israelis geben, solange die Unfreiheit der

Palästinenser gewahrt wird...

Weiter unter http://www.freitag.de/wochenthema/0914-regierung-israel-netanyahu

Noch nicht gelungen, noch nicht gescheitert

Tom Segev

Der Historiker Tom Segev über 60 Jahre Israel, geschönte Geschichtsschreibung und verpasste Friedenschancen.

Der Tagesspiegel, 5. Mai 2008

Was empfinden Sie am 60. Geburtstag von Israel?

60 Jahre ist nicht so ein wichtiges Jubiläum. Es gibt ein kleines Land in Asien, das dieser Tage auch 60 Jahre Unabhängigkeit feiert und das heißt Indien. Und kein Mensch interessiert sich so sehr für Indien wie für Israel. Für mich ist Israel natürlich Teil meines Lebens, aber ich glaube, dass Israel ein Experiment ist, das noch nicht gelungen und noch nicht gescheitert ist. Deshalb ist es so aufregend, in Israel zu leben...

Weiter unter http://www.tagesspiegel.de/politik/international/nahost/Israel-Nahost;art2662,2525707

Netzwerk des Friedens

Israelis und Palästinenser treffen sich im türkischen Antalya, um über Friedenserziehung zu sprechen - und stellen fest, wie viel sie gemeinsam haben.

Die Zeit, 25. November 2006

Bei Qalyilya, Besetztes Palästinensisches West-Jordanland. Es ist halb sechs Uhr früh, als Mohammed Kharroub in das orangene Sammeltaxi steigt. Eigentlich wären es nur 25 Minuten Fahrzeit zum israelischen Flughafen Ben Gurion. Doch Mohammed ist Palästinenser und zwischen seinem Dorf und Israel reckt sich die Trennmauer in den Himmel. Fünf Stunden hat er eingeplant, um den Übergang nach Jerusalem namens Qalandiya zu erreichen.

Mohammed engagiert sich im Bezirk Qalqilya seit sieben Jahren ehrenamtlich bei “Samen des Friedens”...

Weiter unter http://www.zeit.de/online/2006/48/Israelis-Palaestinenser

Wir tragen täglich unser Kreuz

Gaza heißt Hoffnungslosigkeit - In der "leergegessenen Fischbüchse" wird die Situation für die Menschen immer unerträglicher.

Die Tagespost, 25. Juli 2006

Gaza hat ein palästinensischer Dichter einmal als leergegessene Fischbüchse bezeichnet. Leer kann man eigentlich nicht steigern. Auch wenn die israelische Politik der Abriegelung und Bombardierung Gazas das nahe legt. Die vor acht Tagen beantragten "Passierscheine" wurden vom israelischen Militär genehmigt, einem Besuch Gazas steht nichts mehr entgegen. Ein Anruf beim Gaza-Übergang "Erez" direkt vor der Abfahrt bringt in Erfahrung: Trotz Militäroffensive offen. Dorthin braust das Taxi in einer guten Stunde von Jerusalem...

Weiter unter http://www.die-tagespost.de/Archiv/titel_anzeige.asp?ID=24902

Die Palästinenser als gleichwertige Menschen ansehen

Kommenden Dienstag wird in Israel gewählt - Den Friedensprozess wird das nicht voranbringen, meint der Journalist Gideon Levy.

Die Tagespost 25. März 2006

Gideon Levy zählt zu den wenigen israelischen Journalisten, die über das Leben der Palästinenser berichten. Wegen seiner kritischen Beiträge ist er häufig Angriffen seiner Landsleute ausgesetzt. Seine wöchentlichen Kolumnen in der Zeitung "Haaretz" sind mittlerweile unter dem Titel "Schrei geliebtes Land" auf deutsch erschienen. Johannes Zang sprach mit ihm über die bevorstehenden Wahlen...

Weiter unter http://www.die-tagespost.de/Archiv/titel_anzeige.asp?ID=22029

Fröhlich sein, Gutes tun und die Trauben reifen lassen

Am Heiligen Abend einen guten Tropfen aus Bethlehem - Seit 120 Jahren bauen Salesianer in Palästina mit viel Liebe Wein an.

Die Tagespost, 5. November 2005

Cremisan bei Beit Jalla. Geht es noch steiler bergauf? Es mögen zwanzig Prozent Steigung sein, vielleicht auch mehr in diesem Städtchen namens Beit Jalla, von Bethlehem nur durch die Jerusalem-Hebron- Straße getrennt. Vorbei an der orthodoxen St. Nikolauskirche - dem Ortspatron geweiht - schlängelt sich die Straße den Hügel hinauf. Links und rechts Krämerläden, Frisörsalons, Boutiquen und Internetcafes. Etwa vierhundert Meter nach der lutherischen Kirche die Abzweigung von der Hauptstraße. Rechts am Hang entlang führt das Sträßchen nach Cremisan. Häuser stehen zwischen Olivenbäumen. Einige Bauern ernten schon das grüne Gold des Heiligen Landes...

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Wir sind sehr oberflächlich

Hürden und Lücken, Zensur und Selbstzensur – Der Nahostkonflikt in den Medien.

Die Tagespost, 29. Januar 2005

„Viele Zeitungen zeichnen ein Schwarz-Weiß-Bild. Grautöne kommen ebenso wenig vor wie Hintergründe oder der Alltag der Menschen. Für Positives ist gar kein Platz.“ Der Entwicklungshelfer Stefan ärgert sich über die Art, wie deutsche Medien den Nahostkonflikt darstellen. Seinen Nachnamen will er nicht nennen. Der Mittdreißiger hat in den palästinensischen Gebieten die Intifada erlebt, mit weit über 100 Tagen unter Ausgangssperre. Bald begann er, in Rundbriefen an Verwandte und Freunde das zu berichten, was die Medien seiner Meinung nach übersahen, wegließen, ausblendeten. Keine Hintergründe – und das, obwohl sich in diesem Landstrich, so groß wie Hessen, weltweit die meisten Journalisten pro Quadratkilometer tummeln, angeblich allein achthundert feste Korrespondenten, die Sonderberichterstatter gar nicht mitgerechnet...

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Starker Toback

Avraham Burg, ehemaliger Sprecher der isaelischen Knesset, will mit seinem Buch "Hitler besiegen" seinen Landsleuten ins Gewissen reden.

18. Oktober 2009

Israel hat einen neuen Propheten. Auf diese Formel lässt sich die Essenz von Avraham Burgs Buches Hitler besiegen bringen. Der frühere Sprecher der israelischen Knesset (1999-2003) war schon während der 2. Intifada durch aufrüttelnde Artikel aufgefallen, 2004 verschwand er von der politischen Bildfläche. Burg (Jahrgang 1955) ist der Sohn des Dresdner Rabbiners (warum verschweigt das der Klappentext?) Josef Burg und einer, wie er es nennt „arabischen Jüdin aus Hebron”, die 1929 das palästinensische Massaker an Juden überlebt hatte...

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Zorn und Hoffnung

Israelisch-jüdische Anwältin Felicia Langer erhält von Palästinenserpräsident Abbas den „Orden für besondere Verdienste“

„Die Jahre des Zorns über das Unrecht machten vielleicht meine Stimme heiser und verzerrten manchmal meine Züge. Aber ich konnte dennoch freundlich bleiben, weil mich die Liebe nie verließ.“ So lauten die Schlusssätze in Felicia Langers Autobiographie Zorn und Hoffnung, ihrem, wie sie meint, wichtigsten Buch. Die Wut hatte die junge Anwältin nach dem Sechs-Tage-Krieg 1967 eine Kanzlei in Jerusalem eröffnen lassen. Fortan verteidigte sie Palästinenser vor israelischen Militärgerichten. Dafür, aber auch für ihren Einsatz gegen Landenteignung, Hauszerstörung, Abschiebung und Folter wurde sie dieser Tage von Präsident Mahmoud Abbas in Berlin mit dem „Orden für besondere Verdienste“ geehrt. Das war für sie, sagt sie unserer Zeitung, „eine große Freude und Genugtuung.“ Die Feierstunde, an der neben Präsident Abbas unter anderen auch ein ehemaliger Mandant Langers sowie ihr Enkel teilnahmen, sei „sehr herzlich, sehr menschlich“, ja einfach „eine wunderschöne Begegnung“ gewesen. Gestärkt und ermutigt für ihren Menschenrechtseinsatz ist die 81-jährige gebürtige Polin in ihre Wahlheimat Tübingen zurückgekehrt, wo sie seit 1990 lebt.

In jenem Jahr hatte sie die Kanzlei in Jerusalem geschlossen – nach 23 Jahren des Kampfes gegen ein Justizsystem, das sie als Farce erlebt hatte. Im selben Jahr, am 9. Dezember 1990, ihrem 60. Geburtstag, wurde sie mit dem Alternativen Nobelpreis, dem Right Livelihood Award ausgezeichnet.

Nach ihrem größten Erfolg als Anwältin gefragt, entgegnet sie augenblicklich, dass es viele Niederlagen gegeben habe. Dann kommt sie auf den früheren Bürgermeister von Nablus, Bassam Schaka zu sprechen. Dass sie seine Verbannung verhindern konnte, bezeichnet sie als „Pyrrhussieg.“ Bassam, wie sie den palästinensischen Freund nennt, verlor durch einen Sprengsatz einer israelisch-jüdischen Terrororganisation beide Beine. Einmal fragte sie ihn, ob es nicht besser gewesen wäre, er wäre ausgewiesen worden, hätte aber seine Beine noch. Er antwortete ihr: „Du weißt Felicia: Für mich, ohne Beine, aber im Vaterland zu bleiben, ist viel wichtiger.“

Sie selbst hat ihr Vaterland Polen nach der Heirat ihres „Traumprinzen“ Mieciu 1950 in Richtung Israel verlassen. Da ahnte sie nicht, dass sie auch aus der neuen Heimat einmal auswandern würde. Mit ihrem Mann, der fünf Konzentrationslager überlebt hatte, zog sie eine Lehre aus dem Holocaust, die sie mit einem Wort umschreibt: Menschlichkeit. „Wer diese Lehre nicht gezogen hat und sie ignoriert, wie es die israelische Regierung tut, verrät unsere Opfer.“

Es sind diese Sätze, die sie weltweit bekannt machten und die ihr zahlreiche Preise und Ehrungen einbrachten, darunter eine Auszeichnung des Palästinensischen Ministers für Gefängnisangelegenheiten, die Ehrenbürgerwürde der Stadt Nazareth und das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse, das Horst Köhler ihr 2006 verlieh. Doch wären sie ohne ihr jahrzehntelanges Engagement nur Worthülsen. Die vielen Vortrags- und Interviewanfragen, vor allem seit ihrer Auswanderung nach Deutschland, machten ihr klar, dass sie ihre Sprachkenntnisse erweitern musste. Also lernte sie nach Polnisch, Russisch, Hebräisch, Arabisch und Englisch auch noch Deutsch – als Autodidaktin. Auch hier zeigt sich ihr Wesen: Klarheit, Geradlinigkeit, Willensstärke, gepaart mit Aufrichtigkeit und Wahrhaftigkeit. Bei ihrem Appell an das deutsche Volk nimmt sie kein Blatt vor den Mund, wenn sie fordert: „Die israelische gegenwärtige Politik muss sich total ändern, sie muss ihre Friedensresistenz zur Seite schieben, Teil vom Nahen Osten sein, Frieden mit den Palästinensern machen, Frieden mit Gerechtigkeit, das heißt Räumung der Gebiete, die wir okkupiert haben vor 45 Jahren. Anderenfalls wird Israel als Insel der Apartheid im Nahen Osten bleiben, was auch für uns Israelis eine Tragödie ist, nicht nur für die anderen.“

Ihre Stimme ist auch nach fast 50 Jahren des Aufschreis nicht heiser und nicht leiser geworden. Im Gegenteil: sie klingt freundlich, gleichzeitig jedoch ernst und bestimmt.

Eine Gemeinde ohne Schutz

Neunundzwanzig Stunden bei den Christen im Gaza-Gebiet: Die Angst vor Gewalttaten begleitet jedes Gespräch

Wiedersehen am Grenzübergang Erez: Ist das wirklich mein alter Freund und Chauffeur Maher? Er wirkt um deutlich mehr als die drei Jahre gealtert, die seit unserer letzten Begegnung verstrichen sind. Dann, nach einer herzlichen Begrüßung, rast mein Fahrer, so schnell es die vielen Schlaglöcher erlauben, in Richtung Gaza-Stadt.

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